1. Schwerpunktveranstaltung
Klimawandel und Gesundheit
am 19. Mai 2021, um 19:00 Uhr
Referentin: Dr. med. Ursula Hahn, Verein Medizin und Gesundheit Erlangen e. V., Deutsche Allianz Klimaschutz und Gesundheit (KLUG).
Die Deutsche Anpassungs-Strategie-Klimawandel (DAS) wurde vom Bundeskabinett 2008 beschlossen. Der Schutz der menschlichen Gesundheit vor Hitze wurde als ein besonderes Gesundheitsrisiko betont und 2017 die bundesweite Erstellung von Hitzeaktionsplänen auf kommunaler Ebene vorgeschlagen. Welche weiteren Gesundheitsrisiken sind mit dem Klimawandel verbunden? Wie hängen unsere Konsumgewohnheiten, z. B. auch bei der Ernährung, mit dem Klimawandel und dem Verlust von Artenvielfalt zusammen? Was bedeutet die Transformation zu einem klimagerechten Gesundheitswesen?
Pressetextauszug vom 19. Mai 2021:
Klimawandel und Gesundheit
Welche Gesundheitsrisiken sind mit dem Klimawandel verbunden? Wie hängen unsere Konsumgewohnheiten, z. B. auch bei der Ernährung, mit dem Klimawandel und dem Verlust der Artenvielfalt zusammen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Vortrags von Frau Dr. med. Ursula Hahn in einem Webinar im Rahmen des Klimafolgeprojekts „Stadt-Klima-Wandel 21“ der Kreisgruppe Forchheim des Bund Naturschutz am Mittwoch, dem 19. Mai 2021.
Der weltweite Klimawandel kann nicht mehr geleugnet werden, ebenso wenig die Tatsache, dass er im Wesentlichen vom Menschen und seinen Bedürfnissen hervorgerufen wird. Zu den Klimatreibern gehören, neben dem Verbrennen fossiler Energieträger und Verkehr, die industrieller Tierzucht und der Fleischexport. Aus diesem Grund plädierte Frau Dr. Hahn wie auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DEG) für eine Umstellung der menschlichen Ernährung weg vom Fleisch, hin zu mehr Pflanzennahrung. Ohne diesen Wechsel sei auch der wieder im Ansteigen begriffene Hunger in der Welt nicht in den Griff zu bekommen. Die Risiken des Klimawandels – dazu kommt die steigende Luftbelastung der Metropolen mit Feinstaub – bewirken in den entwickelten Ländern mittlerweile eine Stagnation der durchschnittlichen Lebenserwartung trotz weiter gestiegenem medizinischem Fortschritt.
Die Hitzesommer der letzten Jahre, ein Aspekt des Klimawandels, welcher besonders die Städte und Ballungszentren trifft, bewirkt schon jetzt ein Ansteigen der vorzeitigen Sterblichkeit. Hier sind es erster Linie ältere Menschen und solche mit Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, welche bei Hitzewellen dem erhöhten Risiko einer Krankenhauseinweisungen oder sogar vorzeitigem Tod ausgesetzt sind. Auch Säuglinge und Kleinkinder, Übergewichtige, Schwangere und obdachlose Menschen gelangen bei großer Hitze schneller in die Gefahr der Dehydrierung, der mangelnden Flüssigkeitszufuhr. Deshalb entstanden bereits Hitze-Notfallpläne in Frankreich und auch die Deutsche Anpassungs-Strategie-Klimawandel (DAS) wurde durch das Bundeskabinett 2008 beschlossen. Der Schutz der menschlichen Gesundheit vor Hitze wurde darin als notwendige Abwendung eines besonderen Gesundheitsrisikos betont und 2017 die bundesweite Erstellung von Hitzeaktionsplänen auf kommunaler Ebene vorgeschlagen. Ein Blick in aktuelle bundesweite Erhebungen zeigt aber, dass diese Pläne zuallermeist noch im Anfangsstadium der Umsetzung stecken, während sich die Jahre mit Hitzerekorden häufen. Der Klima-Report Bayern 2021 unterstreicht das Vorsorgeprinzip bei der Planung von Hitzeschutzmaßnahmen in Städten, d. h. es muss gehandelt werden, damit die befürchteten Folgen nicht eintreten.
Angesichts der Komplexität des Phänomens Klimawandel und der Widerstände bei möglichen Lösungen zog Frau Dr. Hahn ein ernüchterndes Bild der Situation. Information und immer wieder Information ist der Weg, um die Menschen davon zu überzeugen, dass sofort und überall gehandelt werden muss, auch wenn Hindernisse zu überwinden sind. In diesem Sinne schloss die Referentin den Vortrag und leitet damit thematisch zu den in den kommenden Wochen folgenden Beiträgen zum Thema „kommunale Klimafolgemaßnahmen“ über.
Die nächste Veranstaltung (Webinar) findet am 9. Juni 2021, 19:00 Uhr, statt. Herr Prof. Dr.-Ing. Stephan Pauleit, Zentrum Stadtnatur und Klimaanpassung, TU München, Lehrstuhl Strategien und Management der Landschaftsentwicklung spricht zum Thema „Coole Städte durch grüne Infrastruktur“.
Anmeldungen zu dieser und den weiteren Veranstaltungen von „Stadt-Klima-Wandel 21“ können auf der Homepage der Kreisgruppe Forchheim des Bund Naturschutz vorgenommen werden unter Stadt-Klima-Wandel 21
Und zu den Webinaren finden "Themenbegleitende Ausstellungen" in der Sparkasse in Forchheim statt, die informativ zu den jeweiligen Schwerpunktthemen ergänzend zu besuchen sind.